Unser Fortschritt
COS steht für Gleichberechtigung und Empowerment. Innerhalb unserer Tier-1-Lieferkette (diese umfasst unsere direkten Geschäftspartner und Partner zur Produktherstellung) tragen wir dazu bei, dass über 128.000 Menschen in 12 verschiedenen Ländern einer Beschäftigung nachgehen. Jedes Land hat seine eigene Kultur, seine eigenen gesellschaftlichen Normen, seine eigenen rechtlichen Bestimmungen und seinen eigenen Gleichstellungsstand, was dazu führt, dass Frauen mit größerer Wahrscheinlichkeit arbeitslos sind oder unsichere Verträge angeboten bekommen.
Ein angemessenes Arbeitsverhältnis ist einer der wichtigsten Punkte, wenn es um Empowerment und Unabhängigkeit von Frauen geht – fast 64 % der Mitarbeitenden in den Betrieben in unserer Lieferkette sind Frauen. Deshalb müssen wir sicherstellen, dass sie bei ihrer Arbeit sicher und wohlbehalten sind und ihre eigene Meinung vertreten können.
Wir haben mit globalen Partnern, Regierungen und lokalen Entscheidungsträgern sowie unseren Zulieferern zusammengearbeitet, um klare Ziele zu setzen, Initiativen anzuregen, damit unsere Lieferkette örtliche Gesetze und Standards der Internationalen Arbeitsorganisation erfüllt und gleichzeitig die Ziele für nachhaltige Entwicklung der UN zu erreichen.
Um eine noch größere Wirkung zu erzielen, haben wir uns an der Strategie der H&M Gruppe sowie von Plan International orientiert und wesentliche Schwerpunkte festgelegt, um unsere Ambitionen, Geschlechtergleichheit in unserer Lieferkette zu gewährleisten, zu erreichen: Gesundheit und Sicherheit, Karriere und Entwicklung, gleiche Bezahlung und Repräsentation. Diese Bereiche sind alle eng miteinander verknüpft – um Erfolge zu erzielen, müssen wir an allen arbeiten.
Seit der Lancierung unserer Agenda im Januar 2022 haben wir die folgenden Fortschritte erzielt:
Frauen sind sicher
Unser Ziel ist es, dass Frauen in ihrem Arbeitsalltag immer sicher und gesund sind.
Die Sicherheit und Gesundheit von Frauen steht im Mittelpunkt unserer Gleichstellungsstrategie. Jede Fabrik, mit der wir zusammenarbeiten, muss klare Richtlinien in Bezug auf Diskriminierung und Belästigung vorweisen, und es gibt Verfahren, um die Umsetzung dieser Richtlinien sicherzustellen und Missstände in den Fabriken anzugehen.
Wir arbeiten mit unseren Lieferanten zusammen, um sicherzustellen, dass alle unsere Partnerfabriken über Gesundheits- und Sicherheitsausschüsse, Systeme zur Meldung von Beschwerden durch nationale Überwachungsausschüsse, Arbeitnehmervertretungsforen und Schulungen zur Verhinderung von Belästigung oder Diskriminierung am Arbeitsplatz verfügen. Heute stellen 91 % der Betriebe, mit denen wir bei COS zusammenarbeiten, sicher, dass die Mitarbeitenden Zugang zu Hilfe haben, um Beschwerden und Probleme außerhalb der Betriebe zu lösen. Wir sind bestrebt, diese Zahl noch weiter zu erhöhen.
In den letzten Jahren lag einer unserer Schwerpunkte auf der Prävention von geschlechtsspezifischer Gewalt und sexueller Belästigung, wobei wir alle COS-Partner in Bangladesch dabei unterstützten, Ausschüsse zur Bekämpfung von Belästigung einzurichten, um die Sicherheit von Frauen zu gewährleisten.
In den Jahren 2022/23 haben wir mit einem externen Beratungsunternehmen und unserem Partner IndustriALL für unsere Mitarbeitenden ein umfangreiches Training über geschlechterbezogene Gewalt organisiert, um die Erkennung, Prävention und den Umgang mit Fällen geschlechterspezifischer Gewalt zu verbessern.Wir werden unsere Arbeit in diesem Bereich im Jahr 2023 und darüber hinaus weiter fortsetzen, um das Wohlbefinden von Frauen zu stärken und sicherzustellen, dass sich Frauen am Arbeitsplatz und ihrem Arbeitsweg sicher fühlen.
Im Vergleich zum Vorjahr hat sich der Zugang zu externer Hilfe um 3 % verbessert. 91 % aller Betriebe, die COS beliefern, haben Zugang zu externer Hilfe.
Frauen können Einfluss nehmen
Für uns ist es unerlässlich, dass Frauen repräsentiert werden und eine Stimme haben.Wo auch immer Frauen arbeiten, sollten sie die Möglichkeit haben, die Bedingungen ihres Arbeitsplatzes und ihrer Beschäftigung zu beeinflussen. Als Mindestanforderung sollten alle Arbeitnehmer Vereinigungsfreiheit oder das Recht haben, sich der Unternehmensführung anzuschließen oder Gruppen zu bilden, die sich selbst vertreten. Wir arbeiten auch mit der IndustriALL Global Union in einer Reihe von Fabriken zusammen, um Arbeitnehmervertreter in unserer Lieferkette zu unterstützen.Im Jahr 2011 startete die H&M Gruppe ihr erstes Programm, um unseren Lieferanten zu helfen, demokratische Wahlen von Arbeitnehmervertretern abzuhalten, und arbeitet seitdem daran, die Frauen in solchen Foren eine Stimme zu verleihen Zehn Jahre nach Beginn des Projekts verfügen 87 % der Betriebe, mit denen COS zusammenarbeitet, über aktive Arbeitnehmervertretungsgremien, in denen durchschnittlich 65 % Frauen vertreten sind. Das ist ein gute Fortschritt, wir wollen Frauen jedoch weiterhin dazu ermuntern, ihre Meinung an ihrem Arbeitsplatz mit einzubringen – unser Ziel bis 2030: Die Zahl der Frauen in den Gremien der Arbeitnehmervertretung der Anzahl an Frauen, die in den Betrieben unserer Lieferanten arbeiten, anzupassen, ihre Bedürfnisse kennen und priorisieren.
Die geschlechtsspezifische Diskrepanz in unseren Arbeitnehmervertretungsgremien hat nun Null erreicht – eine Verbesserung von 4 % gegenüber dem Vorjahr.
Foto mit freundlicher Genehmigung von Erik Undehn
Frauen können sich weiterentwickeln
Eines unserer wichtigsten Ziele ist das Empowerment von Frauen und die richtige Unterstützung auf dem Weg zur Führungskraft.
Die Geschlechterfrage sollte die berufliche Entwicklung niemals verhindern, und wir sind der Meinung, dass alle Frauen die gleiche Chance haben sollten, wie ihre männlichen Kollegen voranzukommen. Heute sind durchschnittlich 55 %** der Vorgesetzten in unserer Lieferkette Frauen, aber da 65 % der Belegschaft Frauen sind, müssen wir diese Zahl noch weiter verbessern. Deshalb haben wir uns zum Ziel gesetzt, bis 2030 in unseren Partnerfabriken das gleiche Verhältnis von weiblichen Vorgesetzten zu haben, wie es Frauen gibt.
Um unser Ziel der gleichberechtigten Führung zu erreichen, müssen wir sicherstellen, dass Arbeitnehmerinnen die gleichen Karrierechancen wie Männer haben – von der Sicherstellung fairer HR- und Einstellungsprozesse, die frei von Vorurteilen sind, bis hin zum gleichen Zugang zu Weiterbildung und Führungstraining wie Männer. Durch unsere eigenen Programme und die Partnerschaft der H&M Gruppe mit Better Work haben wir in neun Betrieben Qualifizierungs- und Führungstrainings durchgeführt, an denen im Jahr 2022 rund 2.600 Mitarbeiterinnen teilnahmen.
Es ist wichtig, Mitarbeitenden die nötige Unterstützung zu bieten, mithilfe derer sie sich innerhalb und außerhalb des Arbeitsumfelds weiterentwickeln können. Wir hoffen, dass durch diese Programme mehr Frauen Führungspositionen in den Betrieben der jeweiligen Produktionsländer übernehmen werden.
Um Frauen als Arbeitnehmerinnen weiter zu unterstützen, müssen wir gerechte Arbeitsumstände fördern und sicherstellen, dass sie den Bedürfnissen der Frauen entsprechen. Dazu zählen Mutterschaftsurlaub, Stillpausen und mehr. Wir wollen einen Arbeitsplatz für Mütter schaffen, an dem, wenn benötigt, Betreuungsplätze für Kinder angeboten werden. So wird niemand aufgrund von Umständen des persönlichen Umfelds benachteiligt.
Durch unsere Zusammenarbeit mit der Organisation Better Work sind unsere Lieferanten Teil des Programms Mother@Work, im Rahmen dessen die Arbeitsumstände für arbeitende Mütter in Bangladesch verbessert werden sollen Im Jahr 2023 nahmen drei Lieferanten von COS an diesem Programm teil und erreichten damit etwa 13.000 weibliche Beschäftigte. Wir hoffen, dieses Programm in Zukunft weiter ausbauen zu können.
Die geschlechtsspezifische Diskrepanz bei Führungspositionen beträgt -10 % – eine Verbesserung von +5 % gegenüber dem Vorjahr.
**Diese Prozentangabe ist ein Durchschnittswert aller globalen COS-Lieferanten.
Frauen erhalten gleichwertige Bezahlung
Wir bei COS sind der Meinung, dass gleiche Arbeit auch gleich bezahlt werden muss.
Gleicher Lohn sollte eine Selbstverständlichkeit sein, doch laut World Economic Forum (WEF) wurde das geschlechtsspezifische Lohngefälle im Jahr 2022 nur zu 68,1 % ausgeglichen. Bei der aktuellen Fortschrittsrate geht der WEF davon aus, dass es 132 Jahre dauern wird, bis das Lohngefälle vollständig ausgeglichen ist.Um sicherzustellen, dass Frauen die gleiche Vergütung wie Männer erhalten, müssen wir sicherstellen, dass Frauen die gleichen Chancen erhalten, in ihrer Karriere voranzukommen. Erstens müssen wir die Diskriminierung in den Lohnsystemen abschaffen. In allen Fabriken, in denen wir produzieren, tragen wir gemeinsam mit unseren Partnern zur Umsetzung von Lohnmanagementsystemen bei, um kompetenzbasierte Lohnsysteme und die Entwicklung der Belegschaft zu fördern. Im Jahr 2022 gab es in unserer Lieferkette 85 % funktionale Lohnmanagementsysteme. Bis 2030 wollen wir die Diskriminierung in den Lohnsystemen komplett abschaffen und eine umfassendere finanzielle Freiheit für alle sicherstellen.
Wir wollen auch die finanzielle Unabhängigkeit aller Frauen fördern. Durch unsere Partnerschaft mit der Better than Cash Alliance in Bangladesch zahlen 100 % unserer Lieferanten ihre Löhne nun digital, was Frauen dabei hilft, die alleinige Kontrolle über ihr Einkommen zu haben. Finanzielle Freiheit sollte jedoch nicht nur am Arbeitsplatz herrschen. Wir haben beträchtliche Mittel in unsere Lohnmanagementsysteme investiert und stellen allen Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen die grundlegenden Werkzeuge zur Verfügung, um ihre Löhne und Lohnzettel zu verstehen. So wollen wir die Finanzkenntnisse aller Arbeitnehmer unserer Lieferkette verbessern.
Das geschlechtsspezifische Lohngefälle in der Lieferkette von COS beträgt -8,4 % und ist damit gegenüber dem Vorjahr unverändert.
Die Zukunft erschaffen, wie wir sie uns vorstellen
Unser Ziel für 2030: Frauen in Betrieben unserer Lieferkette werden unterstützt, fair behandelt und können sich am Arbeitsplatz stets sicher fühlen. Das bedeutet:
• Angemessener Schutz
• Gleichberechtigte Interessenvertretung
• Gleiche Bezahlung
• Gleichberechtigte Führungspositionen
Diese Strategie, die erstmals im Januar 2022 vorgestellt wurde, zielt darauf ab, im Hinblick auf eine geschlechtergerechte Lieferkette langfristige Veränderungen zu schaffen. Im Jahr 2023 haben wir den ersten Bericht veröffentlicht, in dem wir die erzielten Fortschritte und Maßnahmen für die Zukunft aufzeigen, die wir weiterhin kontinuierlich verfolgen und teilen werden.
Wenn Sie mehr über unsere Fortschritte auf dem Weg zu der Zukunft, die wir uns wünschen, erfahren möchten, laden Sie den Bericht 2022/23 hier herunter.
Die Tote Bag von COS
Zusätzlich zu den oben genannten Maßnahmen und zur weiteren Unterstützung von Frauen in unseren Gemeinschaften haben wir eine Tote Bag entworfen. 100 % der Gewinne aus dem Verkauf der Tragetasche werden in Partnerschaften mit Wohltätigkeitsorganisationen und Nichtregierungsorganisationen investiert, die mithilfe von Gemeinschaftsprojekten wichtige Probleme bei der Gleichstellung der Geschlechter in Gemeinden rund um unsere Lieferkette angehen.
Im Folgenden erfahren Sie mehr über die ersten beiden Initiativen in Bangladesch und Türkiye, die von der finanziellen Unterstützung profitiert haben.
Zur Tasche
Yanindayiz Dernegi, Türkiye
Wir arbeiten mit der lokalen Organisation Yanindayiz Dernegi zusammen, um Schulungen zu finanzieren. Ziel ist es, das Bewusstsein und das Verständnis für Fragen der Geschlechtergleichstellung und der geschlechtsspezifischen Gewalt sowie Belästigung am Arbeitsplatz und darüber hinaus zu verbessern, indem die Beteiligung von Männern an der Diskussion gefördert wird. Unser Ziel? Erreichen von etwa 5000 weiblichen und männlichen Arbeitnehmern sowie deren Familienangehörigen und dem weiteren Umfeld.
CARE Bangladesh
COS finanziert in Zusammenarbeit mit CARE Bangladesh die Einrichtung und Bereitstellung von Einrichtungen in Gemeinden in der Nähe unserer Lieferkette, die Frauen unterstützen. In diesen Räumen werden über 4000 Frauen und 1000 Familienmitglieder in ihren Gemeinden über Gewalt gegen Frauen, Stressbewältigung und Ernährung aufgeklärt sowie psychosoziale Unterstützung und sonstige Beratung angeboten. Das Projekt ist Teil von Oporajita, einem von der H&M-Stiftung initiierten, umfassenderen Multipartnerprogramm.